Nachhaltigkeit

Zukunftsfähiges, grünes, faires Südtirol

Hinter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ verbergen sich viele Herausforderungen. Es geht etwa um Wirtschaftsmodelle, die regionale Kreisläufe in der Lebensmittelproduktion fördern, und um die Sensibilisierung für den Einkauf lokaler Qualitätsprodukte. Es geht um Kreislaufwirtschaft und um grüne Mobilität – bei der Anreise von Gästen nach Südtirol genauso wie auf Kurzstrecken im Lande.

IDM setzt sich gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Politik aktiv für diese Themen ein. Der Tourismus, als bedeutender Wirtschaftszweig des Landes, verfolgt das Ziel, sich zunehmend ökologisch und sozial nachhaltig weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess ist das Nachhaltigkeitslabel Südtirol, das sich inzwischen erfolgreich etabliert hat. 2024 wurde es erstmals auch auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ausgeweitet – sieben Südtiroler Betriebe tragen es seither.

KEY PERFORMANCE INDICATORS 2024

0 %

der Nächtigungen 2024 erfolgten in einer zertifizierten Destination

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zertifizierte Destinationen

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zertifizierte Betriebe (Level 1: 94, Level 2: 1, Level 3: 42)

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Labelträger des Nachhaltigkeitslabels für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

0 Mio.

Bruttokontakte durch Marketingkooperation mit DB zur nachhaltigen Anreise

- 0 %

der Fahrzeuge ohne Genehmigung am Pragser Wildsee

FORTSCHRITTE UND NEUERUNGEN IM NACHHALTIGEN TOURISMUS

Im Jahr 2024 hat sich das Nachhaltigkeitsprogramm Südtirol Tourismus etabliert. Bereits 54 % der Destinationen (gemessen an den Nächtigungszahlen) haben das Audit erfolgreich abgeschlossen oder arbeiten aktiv daran. Grundlage des Programms ist der Südtirol Standard, der auf den GSTC-Kriterien basiert und nachhaltiges Management, sozioökonomische Aspekte, kulturelles Erbe und ökologische Nachhaltigkeit anhand von 38 Kriterien bewertet.

Zur Unterstützung der Destinationen hat IDM ein kostenloses Online-Tool entwickelt: den Auditmanager. Damit können Betriebe ihre Daten, Unterlagen und Fortschritte einfach erfassen, dokumentieren und auswerten.

Parallel zum Auditmanager wurde die Labelmatrix für touristische Betriebe überarbeitet. Die neue Matrix unterscheidet künftig zwischen Kleinbetrieben (bis 9 Mitarbeitende) und größeren Betrieben (ab 10 Mitarbeitenden). Für größere Betriebe ist nun eine jährliche CO₂-Bilanz verpflichtend. Die Matrix bewertet außerdem Prozesse im Betrieb und fordert konkrete Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit.

von IDM zum Nachhaltigkeitsstandard gecoachte Destinationen
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zertifizierte Destinationen nach Südtirol Standard
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Destinationen haben einzelne IDM-Dienstleistungen genutzt
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zertifizierte Unterkunftsbetriebe
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davon:
Unterkunftsbetriebe Level 1
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Unterkunftsbetriebe Level 2
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Unterkunftsbetriebe Level 3
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NACHHALTIGKEIT SICHTBAR MACHEN
#KOMMUNIKATION

Zur Stärkung der Bekanntheit des Nachhaltigkeitslabels Südtirol setzte IDM 2024 gezielte Kommunikationsmaßnahmen um – sowohl innerhalb Südtirols als auch auf zentralen Herkunftsmärkten. Im Fokus stand dabei, zertifizierten Destinationen und Betrieben mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.

In Südtirol wurde das Thema über Kampagnen, Newsletter und Webinare an touristische Partner und relevante Stakeholder herangetragen. Gleichzeitig richtete sich die Kommunikation auch an potenzielle Gäste – über Plattformen wie suedtirol.info, Social Media oder klassische Medienformate. Auch durch Pressearbeit wurde das Nachhaltigkeitslabel erlebbar gemacht.

Toolbox Nachhaltigkeit

Für alle Südtiroler Unterkunftsbetriebe wurde auf der Website von IDM eine Toolbox zur Nachhaltigkeitskommunikation eingerichtet. Sie enthält Tipps sowie Bildmaterial, Piktogramme und Textbausteine zu den Themen Mobilität, Verpflegung, Zimmer und Infrastruktur, damit die Betriebe das Thema Nachhaltigkeit auch selbst leichter kommunizieren können.

„Ich bin sehr froh, dass Seiser Alm Marketing sich für die Zusammenarbeit mit IDM entschieden hat, wir haben dadurch nur profitiert. Die inkludierten Leistungen wie Anwohner- bzw. Gästeumfragen, Wertschöpfungsberechnung und die Ausarbeitung des Klimawandel-Anpassungsplans haben die Zuständigen bei IDM kompetent und professionell umgesetzt. Auch der Austausch mit anderen von IDM betreuten Destinationen sowie die Vernetzung zu Verbänden und Politik waren und sind sehr nützlich.“

Christine Caproni (Nachhaltigkeitsbeauftragte Seiser Alm Marketing)

LAUNCH DES NACHHALTIGKEITSLABELS FÜR KMU

Am 24. Oktober 2024 wurde das Nachhaltigkeitslabel Südtirol für KMU eingeführt – entwickelt von IDM und lvh.apa, und in Zusammenarbeit mit weiteren führenden Wirtschaftsverbänden umgesetzt. Das dreistufige Modell ist speziell auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten. In der höchsten Stufe (Level 3) werden die vier zentralen Nachhaltigkeitsdimensionen – Ökologie, Soziales, Ökonomie und Governance – vollständig in den Betrieb integriert. Unternehmen auf dem Weg zum Label können zunächst ein Nachhaltigkeitsassessment durchlaufen. Dabei werden ihre aktuellen Maßnahmen anhand von 23 Kriterien analysiert und optimiert. Bereits im ersten Jahr erhielten sieben Unternehmen das Label.

Träger Nachhaltigkeitslabel für KMUs

Level 1

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Träger

Level 2

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Träger

„Ich finde es faszinierend, wie Großes durch Zusammenarbeit vieler entsteht – wie das neue Nachhaltigkeitslabel für KMUs. Mein Team – IDM-Kolleg/-innen, Verbände, externe Partner und Unternehmen – haben gemeinsam daran gearbeitet. Das Ergebnis: ein flexibles System, das möglichst viele Unternehmen einbindet und Nachhaltigkeit in die Praxis bringt. Für mich ist es essenziell, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Konzept bleibt, sondern konkret umgesetzt wird. Doch das ist erst der Anfang – es gibt noch viel zu tun.“
Ulrich Prechsl (Sustainability)

BESUCHERMANAGEMENT FÜR SENSIBLE GEBIETE

Einige Orte in Südtirol werden zu bestimmten Zeiten so stark besucht, dass sie an ihre Belastungsgrenzen stoßen – mit negativen Folgen für Natur, Einheimische und Gäste. Um dem entgegenzuwirken, braucht es gezielte Maßnahmen zur zeitlichen und räumlichen Lenkung der Besucherströme. So kann man die Umwelt schützen, das Besuchserlebnis verbessern und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung stärken. Standardlösungen greifen hier nicht – jede Region benötigt ein individuelles Konzept, das gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet wird. IDM unterstützt dabei lokale Tourismusorganisationen, etwa in Prags, auf der Seiser Alm oder am Karer See, um gemeinsam mit den Stakeholdern maßgeschneiderte Lösungen zu erarbeiten.

BEISPIEL PRAGSER WILDSEE

IDM unterstützt den Tourismusverein Prags weiterhin dabei, Maßnahmen und die Kommunikation zu verbessern. 2024 wurde zum Beispiel ein „Mystery Check“ gemacht: Dabei wurde die gesamte Reise eines Gastes getestet – von der Online-Buchung bis zum Besuch im Gastbetrieb. Die Ergebnisse zeigen, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Außerdem erstellt IDM jedes Jahr gemeinsam mit dem Tourismusverein einen Bericht. Darin werden Daten zum Verkehr und zu den Besucherzahlen ausgewertet und Vorschläge für Verbesserungen gemacht.

Die Arbeit zur Anreise am Pragser Wildsee trägt Früchte. Im Jahr 2024 hatten bereits 76,4 % der an der Schranke registrierten Fahrzeuge eine Genehmigung – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2023 mit 68 % und 2022 mit 60,4 %. Fazit: Das System in Prags hat sich etabliert, und der Anteil der Personen, die ohne Genehmigung (und somit unvorbereitet) an der Schranke ankommen, nimmt ab.

UMFRAGE ZUR ANREISE

Rund 4.200 Besucher/-innen am Pragser Wildsee wurden zur Anreise befragt – die Mehrheit gab an, mit dem Auto gekommen zu sein.

Auto
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Mietwagen
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0 %
Bus
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Zug
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NACHHALTIGE ANREISE:
SÜDTIROLS SCHÖNHEIT SCHÜTZEN

Etwa 51 % der CO₂-Emissionen eines Südtirol-Urlaubs entstehen durch Anreise und Mobilität vor Ort. Auch viele Einheimische empfinden den Verkehr durch den Tourismus als belastend. Ein zentrales Ziel im Südtiroler Klimaplan ist daher die umweltfreundliche Anreise. Mit dem Brenner Basistunnel soll der Anteil der Anreise mit der Bahn auf 20 % steigen – aktuell liegt er bei 7 %. Doch fast die Hälfte der Gäste kann sich vorstellen, künftig auf das Auto zu verzichten. IDM fördert dieses Ziel durch Kommunikation, Partnerschaften und konkrete Maßnahmen. 2024 wurden dazu mehrere Projekte umgesetzt:

AFFILIATE-PROGRAMM MIT TRENITALIA

Ende 2024 startete IDM gemeinsam mit Trenitalia ein Affiliate-Programm. Über eine eigene Unterseite bei Trenitalia mit Co-Branding der Marke Südtirol können Zugtickets gebucht werden – bei jeder Buchung über den speziellen Link erhält IDM eine Provision. Das Ziel: herausfinden, welche Kommunikationsmaßnahmen tatsächlich zur Ticketbuchung führen. So kann die Strategie gezielt angepasst und mehr Menschen zur umweltfreundlichen Anreise mit dem Zug motiviert werden.

MARKETINGKOOPERATION MIT DER DEUTSCHEN BAHN (DB)

WEIHNACHTSZUG MIT GEWINNSPIEL ZUR ANREISE

Il treno del Natale Alto Adige bot 2024 mittlerweile zum zweiten Mal Sonderfahrten von Mailand und Verona nach Südtirol an. Nach dem Erfolg 2023 wurde das Angebot auf vier Wochenenden ausgeweitet. Die Initiative ist eine Zusammenarbeit von IDM, Trenitalia, dem Mobilitätsressort und den Partnerstädten der Südtiroler Christkindlmärkte, insbesondere Bozen. Ziel ist es, den Besucher/-innen eine nachhaltige und komfortable Anreise zu den Märkten zu bieten. Insgesamt reisten an den vier Wochenenden rund 143.000 Personen mit dem Zug an, was etwa 95.400 Autos einsparte.

REGIONALITÄT: LOKAL EINKAUFEN, QUALITÄT GENIEßEN

Um regionale Erzeugnisse zu fördern und zu vermarkten, lag das Augenmerk auf den Stärken der Produkte mit Qualitätszeichen: höchste Qualität, lückenlose Rückverfolgbarkeit und kontinuierliche Produktinnovation. Ziel war es, die Bekanntheit und die lokale Wertschöpfung der Produkte mit Qualitätszeichen nachhaltig zu steigern.

QUALICHECKER: GUTES AUS SÜDTIROL IN DER EINKAUFSTASCHE

Zuhörer/-innen von Südtirol 1 wurden beim Lebensmitteleinkauf aufgehalten und ihre Einkaufstaschen wurden auf lokale Produkte „gecheckt“. Wer mindestens drei Qualitätsprodukte in der Tasche hatte, gewann einen Gutschein. Die Initiative sensibilisierte Konsumentinnen und Konsumenten in Südtirol für den Kauf lokaler Produkte. Beworben wurde die Kampagne über Südtirol 1, eine Landingpage auf der Website von Südtirol 1 sowie Social Media.

Hörer/-innen Südtirol 1 gesamt
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Landingpage Aufrufe
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Social Media erreichte Personen
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QUALICHECKER
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LIEBLINGSREZEPTE UND KOCHKALENDER

Die Content-Kooperation zu den Lieblingsrezepten stellte kreative Rezepte vor, die Schüler/-innen der Landeshotelfachschule Kaiserhof entwickelt und nachgekocht hatten. Eine Jury wählte die Gewinnerrezepte aus, die ab November veröffentlicht wurden. Der jährliche Kochkalender von Die Südtiroler Frau inspirierte mit täglichen Rezepttipps rund um regionale Zutaten wie Brot, Apfel oder Südtiroler Speck und förderte so deren bewusste Verwendung.

erreichte Leser/-innen der Südtiroler Frau
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Views der Landingpage zu den Lieblingsrezepten
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Seitenaufrufe zum PR-Advertorial auf stol.it
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APFEL-MILCH-SCHULPROJEKT

Das Apfel-Milch-Schulprojekt sensibilisiert Grundschulkinder in Südtirol für regionale Lebensmittel und gesunde Ernährung. Es wird von IDM Südtirol, dem Sennereiverband, dem Apfelkonsortium und der Bäuerinnenorganisation durchgeführt. 2024 fanden über 600 Einsätze statt, bei denen mehr als 80 % der Dritt- und Viertklässler aller Landessprachen erreicht wurden.

  • Dritte Klasse: Einblick in die Milchwirtschaft, Milchverkostung und Butterherstellung.
  • Vierte Klasse: Entdeckung des Südtiroler Apfellands, Infos zum Apfel g.g.A. und Apfelverkostung.
Apfel
teilnehmende Schüler/-innen
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durchgeführte Einsätze in den Schulen
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Milch
teilnehmende Schüler/-innen
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durchgeführte Einsätze in den Schulen
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KREISLAUFWIRTSCHAFT – FÜR NACHHALTIGERES UNTERNEHMERTUM

Die Kreislaufwirtschaft ist ein strategischer Schlüssel für eine zukunftsfähige Wirtschaft in Südtirol. Sie reduziert Abfall, nutzt Ressourcen effizienter und stärkt lokale Kreisläufe. Konkret bedeutet Kreislaufwirtschaft nachhaltiges Wachstum mit regionalem Mehrwert.

INNOCIRCLE

Mit dem InnoCircle-Coaching- Programm unterstützt IDM Unternehmen im Bausektor bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle und der Integration von Kreislaufwirtschaft in ihre Produktionsprozesse.

CEFOODCYCLE

Das von IDM ins Leben gerufene Projekt CEFoodCycle fördert die Kreislaufwirtschaft und stärkt die Regionalität im Lebensmittelsektor. 2024 wurden mehrere Initiativen umgesetzt, darunter die Gründung des ersten Südtirol Circular Food Hubs, einer Plattform zur Förderung der Lebensmittelverwertung. Im Mai wurde zudem der CEFoodCycle Award an The Garum Project aus Sarnthein verliehen. Zwei Exkursionen boten praxisnahe Einblicke in innovative Ansätze wie Aquaponik (Solos Aquaponix/Tramin) und die Weiterverarbeitung von Nebenprodukten (The Garum Project/Sarnthein).