Hinter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ verbergen sich viele Herausforderungen. Es geht etwa um Wirtschaftsmodelle, die regionale Kreisläufe in der Lebensmittelproduktion fördern, und um die Sensibilisierung für den Einkauf lokaler Qualitätsprodukte. Es geht um Biodiversität und um grüne Mobilität – bei der Anreise von Gästen nach Südtirol genauso wie auf Kurzstrecken im Lande. An all diesen Themen arbeitet IDM, Schulter an Schulter mit Partnern aus Wirtschaft und Politik.
Der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsmotor des Landes will immer nachhaltiger werden, ökologisch wie auch im gesellschaftlichen Sinne. Deshalb forciert IDM Initiativen zum Besuchermanagement für stark besuchte Orte und hat 2023 das „Nachhaltigkeitslabel Südtirol“ ins Leben gerufen. Betriebe und Destinationen können sich damit zertifizieren lassen – in Zukunft auch in Branchen außerhalb des Tourismus.
Unterkunftsbetriebe erstzertifiziert
Unterkunftsbetriebe Level 1
Onlinevormerkungen für einen Parkplatz am Pragser Wildsee
Zertifizierte Destinationen nach Südtirolstandard
Unternehmer/-innen aus Landwirtschaft und Tourismus haben an den ersten beiden Ausgaben der Initiative „Zu Gast bei Pionieren“ teilgenommen
Anwender des Qualitätszeichens (+15 zum Vorjahr)
Das Nachhaltigkeitsprogramm Tourismus Südtirol sieht einen dreistufigen Zertifizierungsprozess für Destinationen und Tourismusbetriebe vor, die so das „Nachhaltigkeitslabel Südtirol“ erlangen können. Es wurde im März 2023 von IDM zusammen mit dem Landesrat für Tourismus vorgestellt – und die ersten Meilensteine folgten rasch:Nach dem Eggental, das als erste Destination das 3. Level des Südtirol Standards erreicht hatte, folgten im Jahr 2023 Brixen, St. Vigil in Enneberg und Seiser Alm Marketing. Die Destinationen Brixen, Dolomitenregion Seiser Alm, Meran, Passeiertal, Ratschings, Gitschberg-Jochtal und Villnöss-Lüsen wurden im 2023 von IDM gecoacht.
Die Audits, durchgeführt von den Zertifizierungseinrichtungen Green Destinations und Vireo, beinhalten auch langfristige Maßnahmen, die bis zum Re-Audit zu erfüllen sind – oft etwa die Sensibilisierung der touristischen Partner vor Ort. Deshalb entwickelte IDM in Zusammenarbeit mit dem HGV auch ein dreistufiges Nachhaltigkeitsprogramm für Betriebe. Seit Herbst 2023 arbeitet IDM mit dem Verband der Privatzimmervermieter, den Campingplätzen und dem lvh an einer Ausweitung des Programms auf andere Tourismuskategorien.
Die Audits, durchgeführt von den Zertifizierungseinrichtungen Green Destinations und Vireo, beinhalten auch langfristige Maßnahmen, die bis zum Re-Audit zu erfüllen sind – oft etwa die Sensibilisierung der touristischen Partner vor Ort. Deshalb entwickelte IDM in Zusammenarbeit mit dem HGV auch ein dreistufiges Nachhaltigkeitsprogramm für Betriebe. Seit Herbst 2023 arbeitet IDM mit dem Verband der Privatzimmervermieter, den Campingplätzen und dem lvh an einer Ausweitung des Programms auf andere Tourismuskategorien.
Zum Nachhaltigkeitslabel lancierte IDM eine Reihe von Kommunikationsmaßnahmen in Südtirol sowie auf den wichtigsten Märkten, um die Bekanntheit des Labels zu steigern und zertifizierten Destinationen und Betrieben eine erhöhte Sichtbarkeit zu bieten:
„Ich bin sehr froh, dass Seiser Alm Marketing sich für die Zusammenarbeit mit IDM entschieden hat, wir haben dadurch nur profitiert. Die inkludierten Leistungen wie Anwohner- bzw. Gästeumfragen, Wertschöpfungsberechnung und die Ausarbeitung des Klimawandel-Anpassungsplans haben die Zuständigen bei IDM kompetent und professionell umgesetzt. Auch der Austausch mit anderen von IDM betreuten Destinationen sowie die Vernetzung zu Verbänden und Politik waren und sind sehr nützlich.“
Christine Caproni (Nachhaltigkeitsbeauftragte Seiser Alm Marketing)
2023 gründete IDM eine Arbeitsgruppe mit den Verbänden HGV und SBB, um Projektideen zu sammeln und zu priorisieren. Daraus gingen drei Themenfelder hervor:
Das zukunftsweisende Format von IDM, HGV und SBB bringt Landwirte und Gastronominnen zusammen. Die ersten beiden Auflagen führten insgesamt rund 60 Unternehmer/-innen beider Sektoren ins Eggental und in den Vinschgau zu Vorzeigebetrieben, die mutige Betriebskonzepte verwirklicht haben – etwa nachhaltige Anbaumethoden oder innovative kulinarische Konzepte – und erfolgreich auf lokale Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gastronomie setzen.
Die Teilnehmenden lernen aus erster Hand von den Erfahrungen dieser Pionierunternehmen, die Erfolge und auch Herausforderungen teilen. Das Format vermittelt Wissen, soll aber auch inspirieren und Innovationen in beiden Branchen anstoßen. Aufgrund des großen Interesses wird das Format 2024 auf weitere Gebiete ausgeweitet.
Im Rahmen des Landestourismusentwicklungskonzepts LTEK 2030+ wurden sechs Bereiche definiert, in denen in Südtirols Tourismus Innovation betrieben werden soll – sogenannte Fokusfelder. Ein Fokusfeld, das 2023 sowie in den kommenden Jahren im Mittelpunkt steht, ist „Gästemobilität“. Es zielt darauf ab, sowohl die Anreise von Gästen ins Land als auch die Gästemobilität innerhalb Südtirols nachhaltiger zu gestalten.
Sensible Orte sind Orte in Südtirol, die so stark besucht sind, dass das Gästeerlebnis und der Alltag der Einheimischen beeinträchtigt werden. IDM unterstützt Destinationen bei dieser Herausforderung. Das bereits eingeführte Besuchermanagement-System am Pragser Wildsee wird kontinuierlich weiterentwickelt und für den Karersee, die Seiser Alm und das Stilfser Joch angepasst, mit örtlich individueller Herangehensweise und mit den Partnern vor Ort.
aber:
48 % der Gäste können sich vorstellen, mit der Bahn anzureisen
80 % der Gäste können sich vorstellen, auf das eigene Auto vor Ort zu verzichten
In Zusammenarbeit mit dem Landesressort für Infrastruktur und Mobilität hat IDM die folgenden Initiativen entwickelt, um die Anreise mit dem Zug zu fördern:
,
der deutschen Gäste reisen mit der Bahn an
,
der italienischen Gäste reisen mit der Bahn an
Alle Initiativen im Bereich der Gästemobilität basieren auf dem Konzept „TourisMUT“ und dem Landestourismusentwicklungskonzept LTEK 2030+.
Um regionale Erzeugnisse zu fördern und zu vermarkten, lag das Augenmerk auf den Stärken der Produkte mit Qualitätszeichen: höchste Qualität, lückenlose Rückverfolgbarkeit und kontinuierliche Produktinnovation. Ziel war es, die Bekanntheit und die lokale Wertschöpfung der Produkte mit Qualitätszeichen nachhaltig zu steigern. Einige erzielte Resultate:
InnoCircle. IDM startete die Entwicklung eines Coaching-Programms für Produktionsbetriebe zum Thema Kreislaufwirtschaft – mit dem Ziel, Unternehmen für Prozessinnovationen zu sensibilisieren und eine nachhaltigere Wirtschaft in Südtirol zu fördern. Erste Erkenntnisse zeigen: Je höher das Engagement und die Beteiligung der Unternehmen am Programm (Co-Design), desto stärker die Auswirkungen. Für das Projekt erhielt IDM von Interreg Italien-Österreich eine Finanzierung von knapp einer Million Euro, mit einer Top-Punktezahl als Zweitplatzierte im Ranking.
CEFoodCycle Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen des Interreg Alpine Space Projekts identifizierte IDM relevante Stakeholder sowie Best Practices. Im Austausch mit Partnern aus 5 Ländern trafen wir Vorbereitungen, um einen „Circular Food Hub“ zu etablieren und um ein praxistaugliches Tool zu entwickeln, das den Lebenszyklus von Lebensmittelnebenprodukten misst und Verwertungsoptionen aufzeigt.
2023 hat IDM ein nachhaltiges betriebliches Mobilitätskonzept entwickelt:
Auch das ist Nachhaltigkeit: Die Motivation und Produktivität der Mitarbeitenden steigen, wenn es ihnen gelingt, Privat- und Berufsleben gut zu vereinbaren. Das Audit
familieundberuf prüft, wie sehr Unternehmen diese Vereinbarkeit fördern.
Nachhaltigere Beschaffungsrichtlinien
bzw. -empfehlungen für IDM-Mitarbeitende und Stakeholder:
Die Mitarbeitenden von IDM sind wichtige Botschafterinnen und Botschafter für Nachhaltigkeit. Deshalb war die abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe „Sustainability Champions“ die treibende Kraft hinter allen Initiativen: Sie führt Nachhaltigkeitsprojekte innerhalb von IDM durch und sensibilisiert durch Umfragen, Wettbewerbe, Expertentreffen und interne Kommunikation.
„Ich finde es wichtig, dass wir das IDM-Team intern zum Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren, damit diese Ideen in Familien und Freundeskreise getragen werden und immer weitere Kreise ziehen. Ein schönes Beispiel: der One IDM CleanUp Day. Einen Tag lang haben wir Schreibtische gegen Berge getauscht und gemeinsam Müll entlang der Wanderwege gesammelt. Einige Kolleginnen und Kollegen gehen seither immer mit Müllbeutel auf den Berg – und haben die Aktion mit Freunden und Familie wiederholt.“
Johanna Magdalena Reinel (Sustainability)